Die Ilmebahn

Aus der Reihe "Modellbahnfroklers Bücherbrett"

Besprechung: Frank Wieduwilt <frankw@modellbahnfrokler.de>

Christian Gabriel: Die Ilmebahn GmbH Einbeck. Vom traditionsreichen Eisenbahnunternehmen zum modernen Verkehrsbetrieb, Einbeck 2003.

Inhalt

• Vorwort
• Region Einbeck und Dassel
• Eine private Eisenbahngesellschaft wird gegründet
• Bau der Bahn
• Betrieb und Verkehr von 1883 bis 1945
• Betrieb und Verkehr von 1946 bis 1975
• Betrieb und Verkehr von 1976 bis heute
• Wirtschaftliches und Betriebsleistungen
• Fahrzeuge
• Hochbauten
• Bahnstrecke und Verkehrsgebiet
• Fahrplan und Werbung
• Personal
• Wichtige Eckpunkte der Unternehmensgeschichte
• Das Molli-Lied, Dat Molli-Leed
• Die Ilmebahn im Bild
• Abkürzungsverzeichnis
• Quellen- und Literaturverzeichnis
• Zum Verfasser

Christian Gabriel beschreibt die Geschichte einer Kleinbahn im südlichen Niedersachsen. Die Ilmebahn verband Einbeck mit dem kleinen Städtchen Dassel. Der Autor beschränkt sich dabei nicht nur auf die Beschreibung der Bahn, ihrer Fahrzeuge, Gebäude und Gleisanlagen, sondern stellt auch die Region Einbeck/Dassel kurz vor.

In den Kapiteln über Betrieb und Verkehr zeigt Christian Gabriel das Auf und Ab des Betriebes. Der Schienenverkehr des Unternehmens war nie besonders profitabel, was 2003 zu Stillegung des Streckenteils zwischen Markoldendorf und Dassel führte. Das Gleismaterial dieses Streckenteils demontierten die Arbeitsgemeinschaft historische Eisenbahn e.V (www.almetalbahn-online.de), die damit ihre Museumsstrecke von Almstedt-Segeste nach Bodenburg instand setzen möchte. Der Güterverkehr auf dem übrig gebliebenen Teil der Ilmebahn ist sehr gering, das Unternehmen verdient Geld mit Leistungen für die DB AG auf umliegenden Strecken.

Im Kapitel Bahnstrecke und Verkehrsgebiet sind die Gleispläne sämtlicher Betriebsstellen und Gleisanschlüsse abgedruckt. Der Endbahnhof Dassel eignet sich wunderbar für den Nachbau im Modell, bietet er doch alles, was das Herz des Betriebsbahners begehrt: Gleisanschlüsse, ein kleines Bw und eine Ladestraße, die auf der Straßenseite des Empfangsgebäudes angelegt war.

Ebenso interessant aus der Sicht des Modellbahners sind die Fahrzeuge der Ilmebahn. Als finanzschwaches Unternehmen war die Ilmebahn auf preiswerte Fahrzeuge angewiesen. So kaufte die Bahn immer wieder altbrauchbare Fahrzeuge von der Staatsbahn. So setzte die Ilmebahn T3 ebenso ein wie 91 (???) und sogar eine Lok der BR 76 hat sich auf die Ilmebahn verirrt. Letzte eingesetzte Dampflok war eine Lok der Baureihe 64 mit genieteten Wasserkästen. Alle diese Lokomotiven sind in zeitgemäßer Ausführung im Maßstab H0 erhältlich.

Die Verdieselung begann wie bei so vielen Privatbahnen mit Lokomotiven von MaK. Insgesamt drei D-gekuppelte Stangenloks waren bis 1995 in Betrieb. Zur Zeit besitzt die Ilmebahn je eine V100 West und V100 Ost, die auch für Bauzugdienste und Verkehre auf anderen Netzen eingesetzt werden.

Fazit

Ein schönes Buch, das in das Bücherregal eines jeden Privatbahnfreundes gehört. Christian Gabriel hat einen gut lesbaren Text mit wunderschönen Fotos garniert, die – mal wieder – Ideen ohne Ende für den Nachbau im Modell bieten.

Das Buch ist direkt bei der Ilmebahn erhältlich: http://www.ilmebahn.de/buch.htm. Ein dickes Dankeschön geht nach Einbeck: Ich hatte das Buch am Donnerstag abend per E-Mail bestellt, am Montag lag es schon in meinem Briefkasten.