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Ein Pferdewagen

Aus der Reihe "Ein Leben ist viel zu kurz..."

Idee: Frank Wieduwilt
Umsetzung: Frank Wieduwilt <frankw@modellbahnfrokler.de>

Pferdewagen
Bild 1: Pferdewagen der preußisch-hessischen Staatsbahnen.
Aus: Röll, Enzyclopädie des Eisenbahnwesens, Band 8, Berlin/Wien 1917, S. 69. Zum Vergrößern einfach draufklicken

Zur Beschreibung des Wagens zitiere ich aus dem "Röll":

"Pferdewagen:, gedeckte Güterwagen, die ausschließlich für Pferdebeförderung dienen und zu diesem Zweck mit besonderen Einrichtungen bleibend versehen sind.
Die P. sollen ein sicheres und leichtes Ein- und Ausladend der Pferde gestatten; die Stände müssen so beschaffen sein, daß die Pferde sich weder gegenseitig nach an den Wagenteilen verletzen können.
Die Pferde sollen während der Fahrt überwacht, getränkt und gefüttert werden können.
Für genügende Lüftung und Beleuchtung der Wagen soll vorgesorgt sein.
Der Fußboden darf nicht zu glatt sein und muß leicht gereinigt werden können.
Die P. sollen weicher abgefedert sein wie [sic!] gewöhnliche Güterwagen.
Um P. auch in Personenzügen befördern zu können, werden sie mit Laufbrettern und mit Leitungen für durchgehende Bremsen und für Dampfheizungen eingerichtet.
Zum Ein- und Ausladen dienen Seitenwandsschubtüren oder 2teilige Klapptüren von 1,5-2,0 m lichter Weite oder Stirnwandtüren; vereinzelt sind die Wagen mit beiden Arten von Türen versehen, umd die Pferde sowohl an Längs- als auch an Stirnrampen aus- und einladen zu können.
Die 2teiligen Klapptüren sind meist so eingerichtet, daß der untere, in kräftigen Scharnieren umlegbare Teil als Verladebrücke zu benutzen ist.
Die Stirnwandtüren werden gewöhnlich als 2flügelige Drehtüren mit 1-1,5 m lichter Weite hergestellt und führen entweder auf Plattformen mit abnehembarem Geländer oder umlegbaren Geländerbruststangen oder unmittelbar auf umlegbare Verladebrücken."

Es bleibt anzumerken, daß dieser Wagen auch im Carstens beschrieben ist (Band 1, Seite 19). Ab 1908 entstanden neun Stück dieser Bauart, die bei der DRB als Gvwhs Stettin eingereiht waren. Bei der DB trugen sie die Bezeichnung Gvwhs 04 und Wagennummern aus demselben Nummernkreis wie normale Länderbahn-G-Wagen. Als Modell gibt es nur einen sündteuren Kleinserienbausatz von DRG Modell Berlin.

In solchen Wagen wurden natürlich nur Luxus- oder Turnierpferde befördert. Für den normalen Pferdetransport wurden einfache G-Wagen verwendet, die um die Jahrhundertwende alle noch mit Ringen zum Anbinden von Pferden ausgerüstet waren.

Wie so ein Pferdetransport in einem G-Wagen aussehen kann, hat Erik auf einer eigenen Seite beschrieben.

Literatur


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Zuletzt bearbeitet am 12. August 2000