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Rlmms/Kbs von Kibri

Aus der Reihe "Modellkritik"

Von Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de>

Kibri-Kbs, beladen mit Schwerlastzugmaschine
Bild 1: Ein Kbs der DB, beladen mit einer Schwerlastzugmaschine und gebaut aus dem Bausatz von Kibri. Modell und Foto: Bernd Beck. Zum Vergrößern aufs Bild klicken

Noch ein Rlmms? Es gibt doch das Roco-ex-Röwa-Modell, was soll das? Das fragte sich sicher nicht nur der Autor. Also:

Warum ein Rlmms-Bausatz?

Im Gegensatz zum Roco-Wagen läßt sich dieser Bausatz, wie das Bild zeigt, aber auch mit abgeklappten Bordwänden bauen. Diese liegen nämlich in doppelter Ausführung, eben aufgerichtet und abgeklappt, bei. Klar kann man den Bausatz auch mit komplett aufgerichteten Bordwänden montieren, nur warum sollte man? Als normaler R-Wagen tut's auch das Roco-Modell. Die sonstigen optischen Unterschiede beschränken sich aufs Fahrwerk: Kibri hat viel schönere, weil schmalere Achshalter.

Montage

Der Bausatz besteht im Groben aus folgenden Teilen: Rahmen mit Achshaltern und KK-Kinematiken, Rungenstützrahmen mit Pufferbohlen und Wagenboden-Unterseite, Wagenboden-Oberseite (gleichzeitig Ballastgewicht) und Bordwänden (je zwei Seiten- und Stirnbordwände). Letztere liegen wie erwähnt in doppelter Ausführung bei. Um den Wagen mit teilweise abgeklappten Seitenbordwänden zu bauen, müssen diese jeweils zerschnitten werden; das ist aber kein großes Problem.

Komplettiert wird der Wagen mit Bremsbacken (deren Montage etwas fisselig ist), Kupplungsdeichseln, Rungenstaukästen, Puffern, Rangierertritten und natürlich Rungen. Alle diese Teile und auch die Radsätze sind als Plast-Spritzteile im Bausatz enthalten.

Die beiliegende Beschriftung ist nur für die Epoche 4, außerdem handelt es sich um Klebeetiketten und nicht um Abziehbilder. Eine Rahmenbeschriftung fehlt, ist aber angesichts des kaum zu sehenden Rahmens auch überflüssig. Bemerkenswert: die Beschriftung für die Bordwandinnenseiten, die beim Vorbild fürs Fahren mit abgeklappten Bordwänden da ist – das habe ich noch bei keinem anderen R-Wagen-Modell gesehen.

Leider stimmt die Farbe nicht, das Braun ist viel zu hell und zu transluzent (es sieht albern aus, wenn das Licht durch Bordwände und Rungen schimmert). Für Epoche 4 ff. sollte außerdem das Fahrwerk braun sein. Eine Komplettlackierung ist leider unvermeidlich.

Die Bauanleitung ist kibritypisch: deutliche und aussagekräftige Schritt-für-Schritt-Zeichnungen, aber keine Fotos. Nicht schön, aber zweckmäßig und völlig ausreichend.

Variationen

Neben der Sache mit den Bordwänden gibt's nicht viel zu variieren an so einem Wagen: entweder man baut ihn mit Rungen (oder mit im Rungenstaukasten untergebrachten solchen als Rlmms/Kbs), oder man läßt die Rungen weg und baut ihn als Rlmmso/Kls.

Für den Einsatz in der Epoche 3 braucht man neben der Gaßner-Beschriftung (Nr. G 330) auch noch einen Satz normale Puffer statt der beiliegenden Hochleistungspuffer, zum Beispiel von Weinert.

Schließlich sollte man den Wagen ruhig noch etwas schwerer machen, am einfachsten durch Ausschneiden eines großen rechteckigen Lochs im Teil für die Wagenboden-Oberseite und Ausfüllen desselben mit 0,5-mm-Bleiblech. Die Kastenstützen außerhalb der Rahmenlängsträger sollte man dabei aber stehenlassen. Und last but not least sollte man Metallradsätze einbauen, entweder von Roco oder wie bei meinem Wagen von Luck.

Fazit

Gemischte Gefühle: so toll die Sache mit den Bordwänden ist und so schön der fertige Wagen auch geworden ist, ob der Wagen den beträchtlichen Aufwand und die ebenso beträchtlichen Kosten wert ist, sei dahingestellt. Normale Rlmms werde ich wohl weiter von Roco beschaffen.

Wenn man aber abgeklappte Bordwände nachbauen will – und Gründe dafür gibt's genug: Verladeszenen, Lademaßüberschreitungen, Verwendung als Schutzwagen –, dann führt am Kibri-Bausatz kein Weg vorbei. Und nicht zuletzt gibt's ja neuerdings auch die interessante Variante als Rlmmso 61 ganz ohne Bordwände; spätestens damit ist die scheinbar so sinnlose Doppelentwicklung dann doch eine schöne Bereicherung des Güterwagenangebots in H0.


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Zuletzt bearbeitet am 3. August 2003   Technische Probleme? Mail an Webmaster