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Stadtmodule für Tram und Fremo

Ideen: Erik Meltzer und Frank Wieduwilt
Umsetzung: Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de> und Frank Wieduwilt <frankw@modellbahnfrokler.de>

Einführung

Hauptbahn beim Fremo – ein faszinierendes Thema. Es dauerte nicht viele Treffen, bis in Erik der Plan keimte, zweigleisige Module mit Stadtbebauung zu bauen. Kurze Höhrenflüge in Richtung viergleisige Stadtbahn-Arkadendämme sind inzwischen abgeebbt, dafür gibt's jetzt Ideen, die Trammodul-Idee mit der Fremop-Hauptbahn zu vereinen. Davon handelte der im Folgenden zusammengefaßte Maildialog zwischen Frank und Erik.

Szenerie grundsätzlich

Vor- oder Kleinstadt, also max. 4 Stockwerke bei den Wohnhäusern, eher schäbig, weitgehend mit Kleinindustrie/Handwerk durchsetzt. Keine reiche Gegend, keine sanierten Häuser, Straßen meist noch gepflastert. Bahndamm meist recht hoch, stellenweise auf Arkaden oder Beton-Stützmauern, meist aber als Schüttdamm. Auf der Vollbahn zweigleisige Hauptstrecke nach Fremo-Art.

Da das alles ja in den 50er/60er Jahren spielt, können hier und da auch noch ein paar ungeräumte Trümmergrundstücke zu sehen sein. In BS reißen sie gerade eine Fabrik weg, die seit 20 Jahren verfällt. Da werden sie '60 sicher auch noch Ruinen von '45 gehabt haben, vereinzelt jedenfalls. Und Baulücken, geräumt, gibt's ja heute noch. Vielleicht ein Kiosk auf der einen Ecke, eine geschotterte LKW-Abstellfläche diagonal gegenüber und dazwischen schräg durch die Trasse der Gütertram.

Tram-Layout

Die Stadt hat ein relativ bescheidenes Tram-Netz, sternförmig angelegt, zweigleisig, mit hier und da abzweigenden eingleisigen Nebenlinien. Auf relativ vielen davon ist der Personenverkehr eingestellt, aber der Güterverkehr läuft noch; dort hat man teilweise die Fahrleitung ab- oder nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.

Außerdem gibt es eigene Güterverkehrs-Linien, die sich nicht an die Stern-Topologie halten, sondern eher "querstadtein" sich schlängeln, teils auch im Straßenplanum, oft aber auch durch Schneisen längs des Bahndamms der Vollbahn, über leergebombte Grundstücke oder durch Firmenhöfe, wo die Tram dann Wegerecht hat. Meistens sind das Anschlußgleise (mit mehreren Anschließern), manchmal aber auch Abkürzungen von einer Haupt-Tramlinie zur nächsten. Allen diesen Güterstrecken ist gemeinsam, daß sie nicht elektrifiziert sind.

Der Vorteil dabei ist: kein Riesendrahtverhau über den rangierintensiven Gleisen, der das An- und Abkuppeln nur unnötig erschwert, und auch keine Probleme an den Modulübergängen. Als kleinen Bonus ist das Fehlen des Stroms auch noch ne prima Ausrede für schimmelige alte Tramdampfloks. Dazu mehr unter "Fahrzeuge".

Man kann den provisorischen Charakter noch dadurch betonen, dass die Gleise teilweise nur in einer höchst zweifelhaften Sandbettung verlegt sind und die Züge auf diesen Strecken richtig schleichen müssen. Schleichen müssen die aber eh, weil alle naselang eine Straße/Fußweg/... kreuzt, ein Werkstor aufzuschließen ist etc., und vor allem weil eine B-gekuppelte Tramdampflok mit 4 aufgeschemelten Vollspurwagen eh schon zu asten hat. Die Teile sollen ja richtig genickt haben während der Fahrt unter Last, dafür sind aber leider die Burmester/Gräler-Antriebe zu gut :-).

Fahrzeuge

Trams

Im Personenverkehr normale Zweirichtungswagen, meist noch Zweiachser mit Anhänger (in der Anfangszeit wohl ausschließlich gewisse aus der DDR zugekaufte Wagen, aber das muß ja nicht für immer so bleiben).

Der Name der (virtuellen) Tramgesellschaft ist "Brebecker Verkehrs-Betriebe", kurz BVB. Eine Definition des Farbschmeas steht noch aus, Erik tendiert zu irgendwas Beigem als Grundton mit schmalen, andersfarbigen Zierlinien.

Dampfloks

Im Güterverkehr fahren die alten Kastendampfloks aus der Anfangszeit noch, mittlerweile aber ziemlich heruntergekommen, auch nicht im selben Farbschema wie die "Elektrischen", sondern wohl in Grün-Schwarz, wie sich das für ne ordentliche Privatbahndampflok gehört.

Die Dampfloks werden entweder auf Industriefahrwerken (oder zugekauften Fahrwerken) selbbergefrokelt oder im Falle plötzlichen Reichtums als Kleinserie beschafft, zum Beispiel hier: http://www.modell-funktion.de/s_kastendampf.htm 240 EUR ist viel Geld für eine Piffellok, aber andererseits -- man braucht ja auch nur eine. Naja, schaun mer mal. Die Debatte über Triebwerksverkleidungen bzw. deren Weglassen hat sich indes bereits erledigt: 40 EUR sind viel Geld, und Gestänge nieten mag ich auch nicht unbedingt müssen. ;-)

Alternativ kann man sowas natürlich auch mit überschaubarem Aufwand aus einem TT-Fahrwerk und etwas PS schwarten. Es gibt da noch aus seeligen BTTB-Zeiten eine zweiachsige Diesellok, die ganz ordentlich läuft. Besonders wenn sie einen geregelten Decoder verpaßt bekommt.

Dabei bliebe indes zu überlegen, ob das wirklich von Anfang an digital sein muß. Erstens ist in den kleinen Piffelloks jeder Kubikzentimeter wertvoller Raum für Ballast, und zweitens ist bis auf weiteres eh seltenst mehr als eine Lok gleichzeitig auf der Strecke.

Dieselloks

Wenn die BVB Dieselloks erhält, werden das mit Sicherheit auch irgendwelche alten Eimer, umgespute Heeresfeldbahn oder sowas, keine Nachkriegsloks. Das Ganze soll schließlich den Eindruck eines in den letzten Zügen liegenden Provisoriums machen, nicht den eines florierenden Unternehmens. ;-)

Frank hat kürzlich die Heeresfeldbahnlok von Bemo gesehen – ein Traum! M. Kordell schrieb in de.rec.modelle.bahn, daß die auch durch einen Radius von 120 mm fährt. Und schon haben wir zwei Gütertramloks, mehr brauchen wir eh nicht. Ansatz fürs erste: Frank den Diesel, Erik die Dampflok. Schaun mer mal.

Güterwagen und Rollböcke/-wagen

Meistens geht's bei der BVB mit Pufferwagen und aufgebockten bzw. auf Rollwagen verladenen Vollspurwagen auf Tour (wobei Rollböcke irgendwie besser wirken, findet Erik), im (sehr bescheidenen) Binnen- und Stückgutverkehr aber auch mit eigenen Schmalspur-Güterwagen wie zum Beispiel einem BT, auf dem der Haus-zu-Haus-Behälter in Längsrichtung draufsitzt. (Warum eigentlich? Das Profil reicht eh für Vollspurwagen, also auch für quer verladene Behälter. Sieht vielleicht komisch aus, paßt aber.)

Auch eine nicht unbedeutende Rolle werden die SS oder gar SSt für den Werkverkehr von Höner & Schierenbeck spielen. Drehgestelle gibts ja einzeln zu kaufen, die Aufbauten für sowas werden wir auch noch hinbekommen. Im Notfall können wir, auch für die restlichen Piffelwagen, auch prima Teile aus DDR-TT-Fertigung nehmen.

Und mit Pufferwagenbildern hat uns das Fremo-Hp1 ja letztes Jahr zur Genüge versorgt. ;-)))

Haupt-Güterverkehr ist aber Wagenladungsverkehr zu städischer Kleinindustrie: kleine Maschinenfabrik, Schrottplatz, Kistenfabrik, Möublwogntischlää, Katzenfutterfabrik ... Dabei ist ein bedeutendes Hindernis, daß wegen der Höhe der Fahrleitung nur offene, Rungen- und Flachdach-G-Wagen u.ä., nicht jedoch Tonnendachwagen, solche mit hochgesetzten Bremserhäusern oder große Kesselwagen befördert werden können. Faustregel: ein G 10 (3,49 m über SOK), Kmm 36 (3,48) oder nicht zu hoch beladener R 10 (mit Rungen 3,54) paßt gerade noch so, ein Kmmks 51 (4,02 m über SOK), Kds 54 (4,25) oder gar handgebremster G 10 (4,27) nicht mehr.

Sagen wir: alles unter 4 m paßt. (Pech für den Kmmks. ;-)

Die Tramnorm wird noch entsprechend geändert: wir hatten seinerzeit die Fahrleitung auf 60 mm gelegt, damit eben *alle* Regelspurgüterwagen transportiert werden können. Aber sowohl Trams mit kürzeren Pantos als auch Unterführungen mit geringerer Höhe sehen einfach besser aus, also schränken wir das ein.

Betrieblich ist es so auch interessanter. Vielleicht besitzt ja die BVB sogar ein paar Vollspur-Flachdach-G-Wagen, uralte verranzte natürlich, von denen die DB noch nie was gehört hat, weil schon die DRB sie anno '36 entsorgt hat, für falls mal irgendwas in Gl 11 kommt und umgeladen werden muß. Dafür bauen wir im Übergabebahnhof zwei Gleise dicht nebeneinander, so daß eine Planke oder ein Überfahrblech vom Gl 11 zum BVB-Wagen gelegt werden kann und dann werden die Stückgüter per Sackkarre umgeladen -- keine aufwendigen Umladehallen oder sowas!

Was sich indes weder rollbocken noch umladen läßt (große Maschinen in Schiebewandwagen, Kühlwageninhalte etc.), muß im Zweifel eben geculemeyert oder traditionell an der Ladestraße entladen werden.

Ersteres ist das Schicksal, dem der Gütertramverkehr wohl auch bald wird weichen müssen -- schließlich sind die Güterstrecken-Trassen auch teurer Grund und Boden --, aber noch rollt die Fuhre: im gesamten Stadtgebiet sind es schon noch ein paar Dutzend Wagen täglich, wenn auch kaum ein Anschließer täglich bedient wird.

Dargestellter Ausschnitt

Eher nicht so innenstadt-nah. Keine Einkaufs- und Flanierstraßen, keine Tram auf eigener Trasse etc., mehr so einfache Wohn- und Kleingewerbegegenden. Die zweigleisigen Tram-Hauptlinien kommen nur mit dem Bahndamm kreuzend vor. Hier zwar betriebsfähig, aber nicht befahren, direkt am Modul anschließend ein kleiner Fiddle-Yard für den Güterverkehr. Der fädelt dann aus der Hauptlinie aus, läuft evtl. eingleisig in eine Nebenstraße und dann die Straße verlassend ins Gewerbegebiet, nutzt evtl. eine andere, eigentlich nicht Tram-befahrene Straße zum Seitenwechsel unter dem Bahndamm etc. und schließt dabei ein, zwei Handvoll Kleingewerbe an, teils von der Straßenseite, teils über den Hof. Ende der Linie ist ein relativ wichtiger Anschließer am Stadtrand, etwa der Schrottplatz: diesen Verkehr will man nicht verlieren, also wird die Linie erhalten!

Das Schöne daran: man wird dann dann mit den ganzen O- und R-Wagen für den Schrotter erstmal modellstundenlang durch die Gegend hühnern müssen -- erst leer hin, dann voll zurück, Fahrzeit je drei Stunden zzgl. der Zeit zum Bedienen der anderen 2 bis drölf Anschlüsse. Zwei Zugpaare pro Plan ist da schon eine abendfüllende Aufgabe -- und während der ganzen Zeit rollen alle paar Minuten wunderschöne Vollbahngarnituren an einem vorbei. Da macht sogar Piffelbahn Spaß ... Da kann man zumindest als Fremo-Neuling bestimmt vor lauter Schauen das Rangieren vergessen. Macht aber nix, liegen ja genug Kioske, Stehbierhallen etc. am Weg, um solch Tun zu begründen.

Das Ganze kann und soll sich über mehrere Module ziehen. Ich denke an die schon üblich gewordenen 75 breiten, asymmetrischen Zweigleiser: auf der breiteren Seite ist auch genug Platz für sowas. Die Gütertram läuft dann nah am Modulrand im Straßenplanum, die Straße soll aber nicht immer übers ganze Modul laufen -- hier im BS gibt es Viertel, wo die Straßen immer U-förmig von der Hauptstraße aus das Gebiet zwischen ihr und dem Hindernis (hier: Bahndamm) erschließen, so in der Art stelle ich mir das auch vor. Und dann hätte man natürlich die Straße mitgenutzt, wenn man zwei Firmen mit der Gütertram verbinden wollte.

Das sieht viel lebendiger aus als parallel zum Bahndamm verlaufende Straßen. Schön stelle ich mir auch ein Schmalspurgleis in einen Sandweg, an dem Schrebergärten liegen, vor. Oder sogar mitten durch durch die Schrebergartenkolonie. Und da kann man ja bestimmt auch mal auf dem kleinen Dienstweg 20 Sack Torf oder ein paar Kubikmeter Kies auf'm Schmalspur-O-Wagen hinspeditieren, is billiger als das DB-Rollfuhrunternehmen.

Manche Anschließer haben auch kein eigenes Gleis, sondern bloß eine Rampe oder einen Schuppen direkt am Durchfahrgleis. Das bedingt natürlich, daß sich deren Wagen schnell be- bzw. entladen lassen (BT-Wagen vielleicht?) oder daß sie eben immer als letzter seinen Wagen bekommt und ihn als erster wieder loswird.

Selbst bei der DB auf'm Industriestammgleis von Bargteheide gibt's sowas (siehe Artikel im bunten Hp1). Das Anschlußgleis für $BETRIEB3 führt mitten durch das Gelände von Raiffeisen, d.h. wenn $BETRIEB3 einen Wagen bekommt, muß Raiffeisen das Tor aufschließen. Wenn's sowas in DB-Anschlüssen gibt, dann gab's das auch bei ner privaten Gütertram in den 60ern, oder?

Ausblick

Als erstes wird ein solches Modul aber ganz ohne Tram gebaut, dann eins nur mit einer Tram-Hauptlinie, die den Bahndamm unterquert. Dann wissen wir immerhin, wie hoch der Damm wird und was für Brücken wir nehmen müssen.

Frank hat da auch schon eine Idee für ein Modul mit einem Tram-BW/Depot. Vielleicht nur das "alte" Depot, jetzt nur noch für Dampf, Diesel und Güterwagen zuständig, weil sie $SONSTWO für die E-Tram ein neues gebaut haben. Dann hat man auch nicht die Not mit der Fahrleitung -- und kann gelegentlich trotzdem auch ne Elektrische per Vorspann reinschleppen, weil $WASWEISSICH im neuen Depot nicht gemacht wird, Schmiede oder Unfallreparatur oder sowas.


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Zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2002