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Ovl Würzburg der Deutschen Reichsbahn

Idee: Andreas Lange nach einem Gespräch mit Erik
Umsetzung: A. Lange <Mail>

Vorbildinformation

1895 wurden in Bayern einige offene Viehwagen als Versuchsausführung gebaut. Diese Wagen bewährten sich und wurden bis zum ersten Weltkrieg laufend für die bayerische Staatsbahn gebaut. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete Vo (Viehwagen offen), mit Gründung der Deutschen Reichsbahn wurden sie dann in Ov umgezeichnet (Offener Wagen für Viehbeförderung) und den Gattungsbezirken Frankfurt (gebremst) und Würzburg (ungebremst) zugeordnet.

Die Wagen waren für die Massengüterbeförderung wie Kohle oder Kies nicht geeignet, die zwei Meter hohen Seitenwände waren auch nicht für Druck ausgelegt, die Stirnseiten nicht kippbar.

Einige Wagen haben die Epoche III erreicht, bei der DR bekamen sie die Nummern 26-XX-XX und 27-XX-XX.

Modell

Ausgangsmodell

Die Anregung zu diesem Umbau im Rahmen einer kleinen Feierabendbastelei lieferte einerseits Ermel bzw. Frala, zum anderen war 1954 im Modelleisenbahner eine kurze Beschreibung des langen Wagens.

Grundlage für diesen einfachen Umbau ist, wie schon erwähnt, der Ov Würzburg von Trix. Wie benötigen für den Umbau zwei Fahrzeuge, etwas PS-Kleber und ein bißchen Draht, 0,5 mm und 0,7 mm. Übrig bleiben zwei Fachwerkachshalter und die Pufferbohlen mit den Stangenpuffern, günstiger Ausgang für weitere Umbauten.

das Ausgangsmodell
Bild 1: Das Ausgangsmodell

Umbau

Die für den Umbau nötigen Sägeschnitte erfordern ein ziemlich genaues Arbeiten, ich benutzte dafür eine Minitrennscheibe von Proxxon.

die Vorbildzeichnung
Bild 2: Die Zeichnung des Vorbildes

Vom ersten Gehäuse benötigt man die Endteile mit drei Endfeldern plus die Streben, vom zweiten Gehäuse das Mittelteil mit der Tür und zwei Feldern ohne die Strebe, Bild 3 gibt wieder, wie geschnitten werden muß.

die Sägeschnitte
Bild 3: Die nötigen Schnitte

Nun müssen die Schnitte möglichst sauber verputzt werden, so daß die Gehäuseteile ohne Spalten aneinander passen. Gesäubert und begradigt sieht das ganze so aus:

gesägt und verputzt
Bild 4: Das neue Oberteil vor dem Verkleben

Der folgende Schritt ist recht simpel, das Gehäuse wird einfach verklebt und dabei auf einer ebenen Fläche abgesetzt. Bei sauberer Arbeit sind fast keine Spalten zu sehen und nur wenig Spachtelarbeit notwendig.

geklebt
Bild 5: das geklebte Gehäuse

Nun muß das Fahrwerk angepaßt werden. Dazu trennte ich vom ersten Fahrwerk ein Kopfstück kurz hinter den Bremssohlen ab und klipste es auf das Oberteil. Das zweite Fahrwerk schnitt ich passend dazu ab, das untere Bild soll die Arbeit verdeutlichen, der Pfeil zeigt auf die Klebstelle. Da ich die Bremsanlage ohnehin entfernte, sind nun zwei überflüssige Bremszylinder am Wagenboden.

das Fahrwerk
Bild 6: das Fahrwerk

Nach dem Aushärten der Klebestelle kann das Fahrzeug probeweise zusammengesetzt werden:

Rohmontage
Bild 7: probeweise Montage

Wie auf der Zeichnung erkennbar, verfügt der lange Ov über ein ebenes Sprengwerk, diese fertigte ich aus Draht. Die Tritte unter der Tür werden wieder angeklebt und die Stöße gespachtelt und geschliffen - fertig.

Lackierung und Beschriftung

Die Beschriftung kann m.E. erhalten bleiben, zwar stimmen Ladefläche und Länge nicht mehr, auch ist u.U. eine Wagennummer doppelt, aber das dürfte im Betrieb nicht weiter auffallen. Bei sauberer Arbeit erübrigt sich auch eine Lackierung. Am Langträger sollte die nun doppelte Wagennummer und der Gattungsbezirk gelöscht werden. Zuletzt alterte ich den Wagen kräftig, "besserte" an einigen Stellen die Lackierung mit zwei unterschiedlichen Brauntönen aus und überzog den Wagen mit Mattschwarz. So macht er einen recht gammeligen Eindruck.

der lackierte Wagen
Bild 8: der fertig montierte und gealterte Wagen

Fazit

Ein schneller Umbau ohne Hindernisse, der Zeitumfang betrug keine zwei Stunden. Es entsteht ein interessantes Fahrzeug, das wegen seiner Abmessungen im Zugverband auffällt.

ein Größenvergleich
Bild 10: ein abschließender Größenvergleich mit dem Basismodell

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Zuletzt bearbeitet am 1. September 2009