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Der R 02

Umbau aus dem Roco-R 10

Idee: Frank Lambrecht
Umsetzung: Frank Lambrecht <frala@modellbahnfrokler.de>

R 02 mit Bremserhaus
Bild 1: Ein preußischer Rungenwagen mit Bremserhaus. Sorry für das schlechte Bild!

Idee

In irgendeinem alten Eisenbahn-Journal (oder war's ein -Kurier?), das mir mal in die Finger geraten ist, war mal ein Artikel über die "Patenwagen" der Verbandsbauarten. Viel davon weiß ich nicht mehr, und das Heft ist irgendwo verbuddelt; aber zum Nachbau des preußischen Rungenwagens reicht's grade noch...

Der obige Wagen ist weder fertig noch sein Bild ansehnlich; beides wird gelegentlich korrigiert. Und 'ne Epoche-1-Beschriftung ist auch noch fällig, denn im Gegensatz zu den anderen Modellbahnfroklern gibt's bei mir keine Schweißnähte, Rollenlager und ähnliche Auswüchse der galoppierenden Hochtechnologie, sondern die gute alte Zeit: Preußen pur bis 1917 (wegen der Farbvielfalt bei den Loks und Reisezugwagen).

Anmerkung von Erik: Wäääh, der Wagen, so wie er is, paßt perfekt zu meinen – und er will 'ne umbeschriften! *heul*

Vorbild

Wie die meisten Wagen der Verbandsbauart hat auch der R 10 einen direkten, sehr ähnlichen Vorläufer bei der preußischen Staatsbahn bzw. KPEV. Diese "Ahnen" sind deswegen auch recht einfach aus den Verbandswagen umzubauen (oder umgekehrt), wie im Carstens für O 01/10, Om 04/12 und K 06/15 nachzulesen. Zu R 02/10 hat er mangels Band 4 noch nichts geschrieben, also machen wir das eben.

Umsetzung ins Modell

"Umbau" ist zumindest für ungebremste Wagen fast übertrieben; "Rückbau" wäre angemessener: Verschwinden müssen Bremsanlage, Sprengwerk und Rungenstützrahmen. Letzterer ist das L-Profil, das die unteren Rungenhalter miteinander verbindet – sowas Stabiles hatten Preußens noch nicht.

Ein derart zerruppter Wagen könnte auch bei einem Fünfjährigen in der Spielzeugkiste liegen (wenn Ihr sowas beim eigenen oder fremden Nachwuchs finden solltet: Wegnehmen, sofort wegnehmen! :-), also müssen wir nochwas dran tun, sonst sieht das so halbfertig aus. Was sich anbietet, sind Fachwerkachshalter – einfach, schnell gemacht und schön filigran. Beim R 02 ist's auch besonders einfach: zum einen hatte das Vorbild keine gebogenen Achshalterschrägflacheisenstreben, zum anderen hat Roco netterweise die Achshalter als Einzelteile in den Rahmen geklipst. – Es gab aber auch R 02 mit Preßblechachshaltern, Pflicht ist dieser Schritt also nicht.

Also auseinanderreißen, das Teil. Alles andere ergibt sich dann sozusagen von selbst. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich den Rungenstützrahmen amputieren. Aber nicht ganz: die unteren Rungenhalter müssen dranbleiben! Sonst lägen ja dauernd die Rungen im Schotter, das tut nicht not.

Und die Handbremse?

Der oben abgebildete Wagen ist zwar noch nicht ganz fertig (Handbremshebel und -gestänge fehlen noch), aber der wesentliche Teil des Umbaus ist zu erkennen: das andere Bremserhaus. Es stammt vom Fleischmann-O 02 bzw. K 06 mit nachträglich reingeritzen Bretterfugen; inzwischen gibt's von GFN aber auch handgebremste Om 04 und O 01, deren Bremserhäuser nicht nur schon Bretterfugen, sondern auch ein Fensterchen in der Stirnwand haben. Ob der R 02 auch so eins hatte, weiß ich zwar nicht, hätte aber keine Hemmungen, davon kackfrech auszugehen.

Die Befestigung des neuen (äh... alten) Bremserhauses ist simpel: Klipsnasen wegknacken, festkleben, gut ist.

Viel Spaß dabei...

Anmerkung von Erik: Mittlerweile haben wir auch Zeichnungen der alten preußischen R-Wagen. Dabei stellt sich heraus, daß der Handbremswagen eine andere Achsanordnung hatte als der der Verbandsbauart. Der Länderbahnwagen hat ein symmetrisches Fahrgestell, während der Verbandswagen am Handbremsende 200 mm mehr Überhang hat. Ob man für diesen Umbau die Achsen des Modells um rund 1,1 mm Richtung Handbremse versetzen mag oder es gut sein läßt, ist Geschmackssache.


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Zuletzt bearbeitet am 14. August 2003