Idee: Verschiedene Autoren
Umsetzung: Erik Meltzer
<ermel@modellbahnfrokler.de>
Bild 1: Xf 08 als Umbau aus einem O 10 von Sachsenmodelle
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Naheliegend, der Bundesbahn bei ihrer "Resteverwertung" nicht mehr benötigter älterer Wagenbauarten die Idee abzuluchsen, es im Modell genauso zu machen. Bloß ein Problem gibt's dabei: wie kriegt man das Ding anständig schwer?
Irgendwelche Skizzen oder Vorbildfotos erübrigen sich für diesen "Umbau" weitgehend. Beim Vorbild wurde einfach alles, was oberhalb der Oberkante Wagenboden lag, entfernt (z.T. wurden die Kastenstützen einfach passend abgeflext, meist aber abgebaut). Als Ausgangsbauarten kommen alle Länderbahn- und Verbandsbauartwagen in Frage; erstere wurden zu Xf 08, letztere zu Xfm 19. (Die Vergabe des Nebengattungszeichens "m" hängt natürlich vom Ladegewicht und damit vom Ausgangswagen ab; ein Om 04 wird zum Xfm 08 umgebaut worden sein, ein O 20 zum Xf 19. Wagen mit mehr als 7 m Ladelänge, etwa ehemalige R 10, trugen zusätzlich ein "l", also etwa Xflm 19.)
Man klaube aus der Bastelkiste ein einigermaßen guterhaltenes Fahrwerk und versehe es erforderlichenfalls mit anständigen Puffern und Kupplungen. Vielleicht sollte man dabei darauf achten, nicht gerade ein Neubaufahrwerk mit Rollenlagern, Doppelschaken und überkritischem Laufwerk zu erwischen; auch die geschweißten Wagen der DRB mit ihren langen Achsständen sind nicht so zu empfehlen.
Sehr schön als Spender eignen sich die bayerischen Länderbahnwagen von Trix; Fachwerkachshalter kann man aber auch
selber pfuschen, wie beim Foto-Xf auch geschehen. Dessen Fahrwerk stammt von einem O 10 mit Bremserhaus von Sachsenmodelle. Wegen des Bremserhauses ist er unsymmetrisch; das ist durchaus vorbildgerecht, bei Reichsbahns waren sie da auch völlig schmerzfrei ;-). Mit den Fachwerkachshaltern stellt mein Wagen dann einen ehemaligen O 01 mit Handbremse dar.
Der Wagenboden entsteht aus 0,5 mm Bleiblech. Dieses Material hat den Vorteil, gleichzeitig als Ballastgewicht zu dienen. Das nebenstehende Bild 2 zeigt den Wagen in unlackiertem Zustand mit eingeritzter Holzmaserung im Bleiblech; eine Arbeit, die ich mir auch hätte sparen können, denn nach dem Lackieren und Altern sieht man davon leider nichts mehr.
ACHTUNG: Blei ist giftig. Bei der Verarbeitung von Bleiblech solltest Du Handschuhe tragen, mindestens aber häufig die Hände waschen und während der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen. Es empfiehlt sich ferner, das Bleiblech frühzeitig zu lackieren, um den Hautkontakt beim Bauen zu minimieren. ICH ÜBERNEHME KEINE VERANTWORTUNG.
Bleiblech gibt's vielleicht beim Dachdecker, bestimmt aber bei Modulor.
Bleiblech ist erschreckend weich; deutlich weicher als entsprechend dicke Pappe z.B., jedenfalls solange diese trocken ist. Trotzdem reicht die Festigkeit aus; freitragend ist es ja nur während des Baus und nur an der Außenkante, wo es über den Langträger des Fahrwerks vorsteht. Zunächst schneiden wir ein grob passendes Stück zurecht und walzen es platt (aber bitte nicht mit Mutterns Nudelholz, Blei ist giftig! Ein kleines Glas o.ä. tut es auch); dann werden die Bretterfugen eingeritzt (ein Cutter ist fast schon zu scharf und schneidet bei starkem Aufdrücken durch, also sachte) und abschließend von der Rückseite auf Maß geschnitten. Die richtige Breite sind 2,90 Vorbild-Meter, also 33,3 mm für H0, abzüglich der Stärke der L-Profile, mit denen die Seiten dann umfaßt werden.
Nach dem Verkleben mit dem Fahrwerk werden die erwähnten L-Profile angebracht, je nach Geschmack Polystyrol, Papier oder Messing; bei mir sind's 1,5×1,5 mm PS, von unten unterfüttert mit 2,0×0,25 mm PS-Profil, damit die Oberkante bündig mit der des Blechs wird. Hier hilft nur probieren. An die Stirnseiten habe ich 1,5×0,2 mm PS-Profil geklebt, da ich nicht die Wandstärke des PS-Profils zwischen Rahmen und Blech haben wollte; der Wagen ist so schon zu hoch. Es folgen die Wagenkastenstützen. Bei meinem Wagen sind sie aus 1,0×1,0 mm PS-Rechteck-Profil. Wer mag, kann hier auch mit U- und L-Profil die abgeflexten Kastenstützen des alten Wagenkastens andeuten; ich habe darauf verzichtet.
Wer mag, kann noch dünne Profile von der Unterkante der Kastenstütze zur Unterkante des Langträgers ankleben – das gilt übrigens auch für andere Wagen –, das erhöht die gefühlte Filigranität ;-). Es folgt die Anschriftentafel (ca. 4,5×9 mm), die links zwischen den ersten zwei Kastestützen angebracht wird. Auch der Wagennummer habe ich eine eigene Tafel spendiert, die praktischerweise gleich die Halterungen der Aufstiegsleiter verdeckt (die Sachsenmodelles O 10 auch schon fälschlicherweise von den hauseigenen Kesselwagen geerbt hat). Dann noch Rangierertritte an die rechten Ecken (von Weinert oder aus 0,8 mm-Messingdraht mit einem 4,4×2,8 mm großen Stückchen 0,2 mm-Polystyrol), dann kann der Wagen lackiert werden.
Die Beschriftung stammt von Gaßner. Sonst verzichte ich ja gern auf Rahmenbeschriftung, aber hier muß sie denn doch sein – schließlich ist wenig dran an so 'nem Xf-Wagen außer dem Rahmen. Das Aufbringen der Abziehbilder auf denselben kann man sich erleichtern, indem man diese zunächst auf schwarz lackierte PS-Stücke (oder auf Cinefoil) aufbringt, diese passend ausschneidet und an den Rahmen klebt.
Der fertige Wagen wiegt etwa soviel wie ein Roco-G 10 und kann also auch unbeladen laufen; beladen macht er natürlich mehr her. Auf meinem ersten Wagen stand einst eine Preiser-Dreschmaschine, bevor ich zum Fremo kam und deswegen festgeklebte Ladegüter tabu sind. Inzwischen läuft er, wie auch der Xf 08, unbeladen im Fremo-Einsatzbestand; mit Dreschmaschine macht er aber natürlich mehr her, weswegen er zum Abschluß mit dem alten Bild gezeigt sei.
Bild 5: Xf 90 aus einem G 02-Fahrwerk von Piko
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Zuletzt bearbeitet am 4. September 2009