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Bremsschläuche selbst gebaut

Idee und Umsetzung: Georg Hund georg@modellbahnfrokler.de

Bremsschläuche aus Ersatzteilnachbestellungen oder die bekannten Metallausführungen können ganz schön auf den Geldbeutel drücken. Vor allem, wenn man plötzlich dutzendweise davon braucht. Ich bin der englischen Drahtkupplung von Alex Jackson verfallen. Die ungehinderte Sicht auf die Pufferbohle und die Machart der Kupplung erlauben es mir, Bremsschläuche an allen Wagen zu montieren. Da ich bereits meine Wagen nach dem Standardprogramm und den Empfehlungen hier verfeinert hatte, entschloss ich mich, auch die Bremsschläuche selber herzustellen.

Natürlich kriege ich mit meiner Methode nicht die Präzision eines geätzten oder gespritzten Bremsschlauches hin, aber dafür ist meine Nachbildung inclusive der Lehre ratzfatz gemacht und momentan wohl konkurenzlos billig und vor allem ... selbst gefrokelt.

Die Lehre

Biegelehre
Bild 1: Die Lehre

Die Lehre ist während des Bastelns einfach aus der Not ohne Planung entstanden und aus den Materialien gemacht, die ich gerade rumliegen hatte. Deshalb hat sie auch arg provisorischen Charakter. :-)

Wer will, kann sie natürlich auch verfeinern oder mit anderen hitzebeständigen Materialien herstellen. Ich habe nichts mehr dran verändert, da sie für mich einwandfrei funktioniert.

Als erstes habe ich mir einen abgebrochenen Plastikbremsschlauch eingescannt, in einem Bildbearbeitungsprogramm vielfach nebeneinander kopiert und in Originalgröße ausgedruckt. Den Ausdruck habe ich auf eine 10 mm breite Holzleiste geklebt. Wer künstlerisch begabt ist, kann auch ein paar Bremsschläuche aufmalen.

Dann habe ich mit einem dünnen Skalpell, bzw. einer Reissnadel den abgebildeten Bremsschlauch ins Holz nachgeritzt. In der Vertiefung kann zum Einen der eigentliche Bremsschlauch leicht gebogen werden und zum Anderen beides für das Zusammenlöten ausreichend fixiert werden.

Der Bremsschlauch wird dabei tiefer geritzt, als die Verbindung, die ja aus einem flachgeklopten Draht besteht. Man sieht, dass ich zwei mal die Kontur in das Holz geritzt habe. Der erste Versuch war nicht perfekt geworden, aber für den Fall habe ich ja vorsorglich mehrere nebeneinander ausgedruckt. Oben wird der Bremsschlauch noch ein Stück verlängert, also weiter geritzt, als auf meinem Ausdruck. Dieser Teil wird dann für die Montage des Bremsschlauches in die Bohrung an der Pufferbohle gesteckt. Die Fixierung des Bremsschlauches ist ein Pertinaxplättchen mit einer Bohrung in der Mitte für die Schraube. Diese kann über den Bremsschlauch geschwenkt werden und hält ihn somit später zum Löten fest.

Für die Fixierung des feinen flachgeklopten Drahtes dient ein Schieber, den ich aus zwei 0,6 mm gebogenen Messingdraht-Krampen und einem abgebrochenen, vorne trapezförmig zugefeilten Zahnstocher gebaut habe. Das ist auch schon alles. Es sind eigentlich Materialien, die jeder Modulbauer in seiner Kiste rumliegen hat, also nichts aufregendes.

Herstellung

Als erstes wird als Vorbereitung ein Stück Messingdraht mit 0,3 mm Durchmesser flachgeklopft. Dann wird der Schlauch aus einem 0,6 mm Messingdraht nur leicht mit den Fingern vorgekrümmt und das obere Ende in die Vertiefung gelegt. Mit dem Daumennagel wird das obere Ende festgehalten und der Rest quasi in die Vertiefung "reingebogen".

Unten den Messindraht auf Länge schneiden und mit dem Pertinaxplättchen fixieren (Bild 2).

Draht in der Lehre
Bild 2: Messingdraht in die Lehre eingelegt

Dann den flachgeklopften Draht auf Maß schneiden, mit der Pinzette in dessen Vertiefung legen und den Zahnstocher drüberschieben. Letztendlich kommt der Lötkolben dran.

Um die dicken Verbindungsstücke anzudeuten, darf es ruhig ein deutlicher Tropfen Lötzinn sein. Wenn man mit dem Lötkolben immer wieder in den oberen Löttropfen reinmanscht, kann man mit etwas Geschick sogar eine winzige Nase ziehen. Diese Nase soll den den Absperrhahn andeuten (Bild 3).

Draht mit Lötzinn verziert
Bild 3: Der Messingdraht wird mit Lötzinnbatzen dem Original angenährt.

Mit einem 0,6 mm Bohrer wird ein Loch in die Pufferbohle gebohrt und der Bremsschlauch reingesteckt. Wer will, kann ihn noch mit einem Tropfen Sekundenkleber fixieren.

Wer sich auskennt, kann sich gerne darüber auslassen, wo die Dinger und vor allem wieviel da genau bei welchen Wagen hinkommen. Ich habe es in dem Fall an Hand eines Vorbildphotos abgeschätzt. Hier ein Roco Om 21 aus der Einfachserie mit zugerüstetem Bremsschlauch (Bild 4).

Bremsschlauch eingebaut
Bild 4: Der selbstgebaute Bremsschlauch an einem Om 21.

Viel Spaß beim Nachbau wünscht
Georg Hund


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Zuletzt bearbeitet am 17. März 2007   Technische Probleme? Mail an Webmaster