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Der Elektor Nicht-Schalt-Dekoder

Idee: Andreas Priebe
Umsetzung: Andreas Priebe <andreas@modellbahnfrokler.de>

Taschenigel und die Folgen

(Wen das nicht interessiert, wieso und weshalb und warum alles so gekommen ist, wie es jetzt kommt, der soll doch runterscrollen bis zum Bild. Da steht die Lösung des Problems der nicht schaltenden Schalt-Dekoder.)

Was ist jetzt bitte ein Taschenigel? Vielleicht schreibt man das auch Taschen-Igel, weiß ich nicht. Könnte aber besser verständlich sein. Jedenfalls ist ein Taschenigel das, was immer so sticht, wenn die Hand in die Tasche gleiten soll, um das Portemonnaie rauszuziehen. Und in Erwartung heftiger Stiche habe ich gar nicht erst versucht, in die Tasche zu greifen, als es darum ging, Digital-Dekoder für Schalt-Aufgaben anzuschaffen. Die Preise für originale Märklin k84 erschienen mir auch aufgrund meiner (damals doch sehr bescheidenen) Kenntnisse über deren Inhalt deutlich zu hoch.

Also hieß es, Alternativen zu suchen. Erste Adresse war natürlich das Elektor-Projekt Edits. Da gab es die Dekoder zum selberschrauben, für Ätzfaule sogar die Platinen relativ günstig fertig. Also flugs mit ein paar Kumpels überlegt, wie viele man da so gebrauchen könnte (ergab 12), Bauteile besorgt und losgelötet. Selbstverständlich haben wir gleich in Serie alle 12 Stück gefertigt. Man ist ja schließlich Lötprofi und kann das.

Selbstverständlich hat keiner davon funktioniert. Das war irgendwie frustrabel. Also Ursachenforschung betreiben. Fand sich ein Artikel (oder Nachtrag, kann ich mich nicht mehr so genau erinnern) in der Elektor, in dem beschrieben war, daß es sein kann, daß man an ein paar Kapazitäten rumschrauben kann, wenn denn nix gehen sollte. Also wieder Bauteile besorgt / aus der Kramkiste gesucht und umgebaut. Das ergab zufällige Schaltvorgänge. Mit der ingenieurmäßigen Vorgehensweise des trial and error fand sich dann eine Kombination, die relativ zuverlässig dazu führte, daß zwei von den vier Relais zu benutzen waren.

Das war immer noch etwas frustrabel. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kam damit in die Nähe des originalen Dekoders (von oben, versteht sich). Nachforschungen im Web waren mehr oder minder erfolglos, weil wohl noch niemand anders dieses Problem hatte. Blieb noch eine Anfrage an die Elektor-Redaktion, ob sich da vielleicht schon mal jemand gemeldet hat. Dem war nicht so. Auch eine Anfrage an den Autor der Artikel-Reihe war erfolglos. Offensichtlich hatten schon tausende Platinen funktioniert, ohne das der Effekt auftrat.

Da keine neuen Ideen mehr aufkamen, ruhte das Projekt erst mal. Aber das war ja auch frustrabel, weil das ja an den persönlichen Stolz geht. Also mal sehen, was die (Elektor-)Konkurrenz so macht. Schaltpläne studiert, nix gesehen, waren alle mehr oder minder gekupfert. Bis ich dann irgendwann doch mal einen Unterschied gesehen habe. Und zwar war im originalen Dekoder ein dauerhaft auf + zu legendes Enable-Signal vor der Gleichrichtung und Siebung der Versorgungsspannung abgegriffen worden. Im Plagiat lag das ordentlich auf Dekoder-VCC. Und da fiel es mir dann wie Schuppen aus den Haaren. Darf man ja auch nicht machen. Vor der Siebung liegt ein gepulstes Signal an. Und offensichtlich war unsere Bauteil-Kombination exakt so schnell/langsam/intolerant, daß es dazu kam, daß das Enable-Siganl genau dann auf low war, wenn die "unteren" zwei Relais geschaltet werden sollten.

Und jetzt kommt endlich die Lösung: Einfach wie auf dem folgenden Bild eine Leiterbahn auftrennen und einen Kurzen an der anderen Stelle bauen, und alles funzt prächtig.

Der Schaltdekoder mit den zu ändernden Stellen
Der Schaltdekoder mit den zu ändernden Stellen. Zum Vergrößern auf das Bild klicken!

Nach nur wenigen Monaten habe ich jetzt also ganz günstige und auch schaltende Schalt-Dekoder. Aber in solchen Fällen gilt dann wieder: Der Weg ist das Ziel. Insofern...


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Zuletzt bearbeitet am 22. November 2001